Psychosomatische Vorsorgemedizin

Seelische Balance durch polares Denken und altchinesische Phasenwandlungslehre

In der Vorsorgemedizin werden psychische und psychosoziale Aspekte gegenüber körperlichen Aspekten relativ vernachlässigt, auch weil es schwierig ist, psychische Gesundheit einigermaßen klar und umfassend zu definieren, ohne dieses Thema politisch zu missbrauchen.

Altchinesische "Gesundheitsformeln" kombiniert mit westlichen Begriffen

Altchinesische philosophische Muster wie polares Denkprinzip und Phasenwandlungslehre orientieren sich an  Naturphänomenen, welche als Vorbilder zur Beschreibung natürlicher Dynamik im Menschen herangezogen wurden. In diesem Sinn bedeutet (auch psychische) Gesundheit Balance zwischen polaren Phänomenen einerseits, und zwischen dem Verschiedenartigen andererseits, wobei sich das Verschiedenartige gemäß einem 5- gliedrigen Regelkreis schrittweise bahnt bzw. hemmt.

 

Werden Begriffe aus der heutigen westlichen Psychologie in diese  „alten Formeln“ eingesetzt, dann ergeben sich daraus sehr konkrete Anregungen für eine vorsorgemedizinisch orientierte Psychologie, welche es der Leserschaft erlaubt, psychische und psychosoziale Gesundheit als  balancierten, dynamischen und naturgerechten Entwicklungsprozess zu begreifen.

Das Zusammenspiel des Verschiedenartigen in der Natur und im Menschen

So wie in der Natur gemäß traditionell chinesischer Philosophie 5 verschiedenartige Elemente (nämlich Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz) einander kreisförmig im Uhrzeigersinn fördern und diagonal begrenzen, so vernetzt kann das Verschiedenartige auch im psychologischen Bereich betrachtet werden - natürlich unter Verwendung entsprechend anderer Oberbegriffen - nämlich:

Kontakterlebnisse (Feuer), Sorgefunktionen (Erde), Ordnungs- und Verantwortungsfunktionen (Metall) Selbstbewusstsein - verstanden als individuelle Begrenzung und Bereitstellung (Wasser) sowie persönliche Entfaltung (Holz) in ihren vielfältigen Wechselwirkungen.


Zusätzlich unterliegen alle 5 verschiedenen Hauptbereiche dem Einfluss ihrer gemeinsamen Atmosphäre (entsprechend dem fehlenden Element Luft in der TCM), welche sich innerlich als individuelle Lustbesetzung und äußerlich als soziokulturelles Umfeld bemerkbar macht.

Polare Aspekte in verschiedenartigen Bereichen

Jeder dieser verschiedenartiger Bereiche läst sich unter den polaren Blickwinkeln:

  • These-Antithese;
  • aktiv – passiv;
  • anderen gegenüber – sich selbst gegenüber;
  • positiv - negativ;
  • psychisch – somatisch; 

betrachten. Dabei ergeben sich vielfache Möglichkeiten von Balance oder Balancestörungen.

 

Die meisten Stressfaktoren des täglichen Lebens, aber auch gängige psychiatrische Krankheitsbilder können als Balancestörungen, Extremschwankungen (mitunter auch als bipolare Defizite) häufig mehrerer polarer Teilaspekte begriffen werden.

Neben polarer Fehldynamik führt auch Fehldynamik in Phasenwandlungssystem (ungleiche Lustbesetzung und soziokulturelle Einflüsse auf einzelne Phasen, Phasenwandlung gegen den Uhrzeigersinn, diagonale Unterdrückung, Missachtung, Abkürzungen - wie im Buch konkret beschrieben) zu weiterer psychosozialen und psychosomatischen Gefährdung.

Über Regeln aus der Akupunkturtherapie ergeben sich mögliche Coping Strategien, Hinweise für die Gesprächsführung und für prophylaktische Maßnahmen.

 

Hilfe zur Selbsthilfe

Allen Menschen, die sich krank fühlen  (besonders einer psychosomatisch aufgeschlossenen Leserschaft) wird damit ein mögliches Mittel zur Vorbeugung und Selbsthilfe in die Hand gegeben. In Anbetracht des zunächst ungewohnten Denkansatzes wird damit nicht nur Laien eine prinzipiell einfache Hilfe zur Selbsthilfe angeboten.

 

Fachleute (Psychologen und Ärzte) können durch Gegenüberstellungen natürlicher (gesunder) und unnatürlicher (ungesunder) Dynamik im Phasenwandlungssystem zusätzliche Anregungen für ihre praktische Tätigkeit finden, worauf im Buch Psychosomatische Vorsorgemedizin besonders eingegangen wird. 

Einige Beispiele dazu sind auf dieser Homepage zu finden - siehe Vorträge, Publikationen, teilweise auch in englischer Sprache. 

Inhaltsverzeichnis

 

  • Einführung: Vorsorgemedizin ohne umfassende psychosoziale Gesundheitstheorie?
  • Kap. 1:       Polares Denken
  • Kap. 2:       Die Altchinesische Phasenwandlungslehre als psychosoziales Entwicklungsmodell
  • Kap. 3:       Polare Aspekte der Phase A – Kontakterlebnisse: Verbindung und Loslösung
  • Kap. 4:       Polare Aspekte der Phase B – Sorgsamkeit: Vorsorge und Konsumation
  • Kap. 5        Polare Aspekte der Phase C – Verantwortung, Ordnung; Unterscheidung und Ausgleich
  • Kap. 6:       Polare Aspekte der Phase D -  Selbstbewusstsein: Selbstbegrenzung und Motivation
  • Kap. 7:       Polare Aspekte der Phase E -  Persönliche Leistung: Entfaltung und Zurückhaltung
  • Kap. 8:       Polare Aspekte der Entwicklungsatmosphäre EA: Lebenszeitgestaltung und                                        Sprachentwicklung im Spannungsfeld zwischen Lust und Umwelt
  • Kap.  9:      Psychosoziale Fehldynamik aus altchinesischer und westlicher Sicht.
  • Kap. 10:     Hilfe und Hilfe zur Selbsthilfe: Direkte und indirekte Wege zu mehr Balance
  • Kap. 11:     Narzissmus „männlicher“ und „weiblicher“ Art - Beziehungsfallen zwischen                            autoritären und abhängigen Persönlichkeiten
  • Kap. 12:     Funktionelle Beschwerden und ihre psychosomatische Gliederung gemäß den                            drei Energieumläufen in der Akupunktur
  • Schlussbetrachtung: Wertvolle und wertfreie Psychotherapie;  Polares Denken und Phasenwandlungssystem als Brücken zwischen Psychologie, Ethik und Religion; Heilung und Gesundheit als geistiges Prinzip?